SV Meander

Es ist schon ein Unterschied, ob man mit 100 Leuten oder mehr an Bord irgend eines Kahns durch die Fjorde pflügt, oder mit einem kleinen Segler in traditionellem Stil mit höchstens 12 Reisenden plus Crew. Gerade wenn es darum geht, die sagenhafte Landschaft nicht nur aus dem Vorbeifahren zu genießen, sondern auch Landgänge einzubauen, keinem festen Routenverlauf nachzugehen und sich intensiv der Natur- und Tierbeobachtung zu widmen. Die Meander ist daher unsere erste Wahl als schwimmende Unterkunft auf unseren Nordnorwegen-Fahrten im Herbst. 1946 wurde das Schiff mit extra starkem Rumpf als Fischereifahrzeug gebaut und präsentiert sich nach dem Umbau zum Passagier-Segelschiff in den 90ern als ideale bewegliche Ausgangsbasis für unsere Unternehmungen in den Seegebieten an der Küste Norwegens und auch Spitzbergens. Der Kapitän und Eigner Mario Czok hält die Meander bei Beachtung der „historischen Substanz“ nicht nur auf dem modernsten technischen Stand, er ist auch auf vielen Fahrten selbst mit Leidenschaft nicht nur für das Fahrgebiet sondern auch für die Natur und Tierwelt dabei. Und sollte doch einmal etwas kaputt gehen, kann Mario, der jede Schraube und jedes Kabel seines Schiffes kennt, in den allermeisten Fällen den Schaden rasch reparieren.

Für die Mitreisenden bietet das Schiff Platz in sechs stilvoll eingerichteten Doppelkabinen, zwei davon mit eigener Nasszelle. Die übrigen Kabinen teilen sich WCs und Dusche als Gemeinschaftseinrichtungen. Alle Kabinen haben durch Bullaugen auch ein „Fenster nach draußen“. Aus dem Kabinenbereich im Unterdeck geht es per Treppe nach oben, an der Kombüse vorbei in den schönen Salon. Hier ist der Platz zum Speisen, Sitzen, Lesen, Unterhalten aber auch für Besprechungen, Vorträge oder auch die Foto-Nacharbeit oder Auswahl am Laptop. Und dann geht es von hier aus nach draußen an Deck. Von Vordeck, Mitteldeck oder erhöhtem Achterdeck genießt man die Aussicht und zu eng wird es nirgends. Auf Sauna, Fitnessraum und auch Pool mit Rutsche muss man verzichten, aber dafür ist man auf einem solch kleinen Schiff mit etwas Glück sprichwörtlich sehr nahe dran bei Walsichtungen! Und bei der überschaubaren Anzahl an Mitreisenden gibt es auch kein Gedränge um die besten Plätze, weder bei der Tierbeobachtung noch wenn es darum geht, die Landschaft oder auch Nordlichter einzufangen. Gerade bei letzterem gibt es nach unserer Erfahrung immer Fragen im Gelände, wenn es soweit ist und sich die Aurora Borealis zeigt: „Wie kann ich … ? Wie mache ich … ? Warum funktioniert nicht … ?“ Und Ungeduld mit unachtsam angeschalteten Taschenlampen kann bei anderen wiederum zu Unmut führen. Auf der Meander sind wir aber in kleiner Gruppe unterwegs und gehen gern und rasch auf Nöte bei der Nordlichtfotografie ein. Und wer bereits Erfahrungen diesbezüglich hat, wird ebenfalls die geringe Größe der Gruppe zu schätzen wissen. Die SV Meander, mehr als nur eine schwimmende Unterkunft!